elektrotechnische und elektronische Industrie

elektrotechnische und elektronische Industrie
elektrotẹchnische und elektronische Industrie,
 
zusammen auch als Elektroindustrie bezeichnet, zum verarbeitenden Gewerbe (Industrie) gehörender Industriezweig, dessen Erzeugnisse mit rd. zwei Dritteln zu den Investitionsgütern gehören. Je ein Sechstel entfallen auf Gebrauchsgüter (Geräte der Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräte sowie Lampen und Leuchten) und Vorerzeugnisse. Das öffentliche Bild der elektrotechnischen und elektronischen Industrie wird wesentlich durch den vergleichsweise kleinen Bereich der elektrotechnischen Gebrauchsgüter geprägt. Ihre Erzeugnisse kommen jedoch in praktisch allen Zweigen der Industrie, des Handwerks, des Dienstleistungssektors und der öffentlichen Verwaltung zum Einsatz und bestimmen in immer stärkerem Maße deren Wettbewerbsfähigkeit und Innovationsdynamik. Größte einzelne Abnehmerbranchen sind der Maschinenbau, die Automobil- sowie die chemische Industrie. Eine wichtige Rolle spielen Produkte und Systeme für die Energie-, Telekommunikations- und Verkehrsinfrastruktur.
 
Mit rd. einem Viertel aller Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in der privaten Wirtschaft ist die elektrotechnische und elektronische Industrie die forschungsintensivste Wirtschaftsbranche Deutschlands. Erfindungen wie die Dynamomaschine oder der Transistor haben die wirtschaftliche Entwicklung wesentlich geprägt. Heute sind u. a. die Mikroelektronik, die Informations- und Kommunikationstechnik, die Optoelektronik, aber auch die Automatisierungs- und Messtechnik Schlüsseltechnologien, die das Innovationsgeschehen in praktisch allen Bereichen der Wirtschaft, im Bildungs- und Gesundheitswesen, in der öffentlichen Verwaltung oder im privaten Lebensumfeld wesentlich mitbestimmen.
 
Eine große Rolle spielt der Außenhandel: Mit einer Exportquote von über 60 % ist die elektrotechnische und elektronische Industrie eine der wichtigsten Exportbranchen in Deutschland; rd. 60 % der Ausfuhren gehen in Mitgliedländer der EU. Wichtigste Abnehmer sind Frankreich, Großbritannien, Italien und die Niederlande. Größter außereuropäischer Exportmarkt sind die USA. Angesichts der raschen Globalisierung der Weltelektromärkte gewinnen Auslandsinvestitionen wachsende Bedeutung bei der Erschließung neuer Märkte. Größter ausländischer Lieferant für den deutschen Markt sind die USA vor Japan, Großbritannien, Frankreich und Italien. Dabei dominiert die Einfuhr von Bauelementen, Geräten der Datenverarbeitung sowie Produkten der Kommunikationstechnik und Unterhaltungselektronik. Getragen wird das Wachstum des deutschen Elektromarktes von den Erzeugnissen der Mikroelektronik, der Kommunikations- sowie Mess- und Regeltechnik. Dagegen wächst die Inlandsnachfrage nach Gütern für die Elektrizitätserzeugung, -umwandlung und -verteilung vor dem Hintergrund einer leistungsfähigen Stromversorgungsinfrastruktur und eines nur leicht zunehmenden Stromverbrauchs mit unterdurchschnittlichen Raten. Im Bereich der Gebrauchsgüter wirken sich die steigende Zahl der Haushalte und die zunehmende Kaufkraft positiv, gewisse Sättigungserscheinungen dagegen negativ auf die Nachfrage aus.
 
Unternehmen mit führender Stellung auf dem Weltmarkt sind u. a. in den USA General Electric Company, IBM Corporation, AT & T, in Japan Hitachi Limited, Matsushita Electric Industrial Company Limited, Toshiba Corporation, in den Niederlanden Philips Electronics N. V., in Deutschland Siemens AG, Bosch GmbH, in Süd-Korea Samsung und Lucky Goldstar sowie die schwedisch-schweizerische Asea Brown Boveri AG.

Universal-Lexikon. 2012.

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